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geh mir nicht am Hashtag!

Und? Hast du ihn schon, den blauen Haken? Falls nicht, stell dein Leben bitte ordentlich in Frage. Es wurde nämlich noch nicht verifiziert. Eventuell lebst du in einer Parallelwelt, von der noch nicht geklärt ist, ob sie einen blauen Haken überhaupt verdient hat. Du influenced dann nämlich nicht. Das ist schwierig. Weil das macht man heute so. Und man sieht nicht nur glücklich, sondern auch fantastisch dabei aus. Es geht um die ehrliche und wahrhaftige Welt, um: Instagraaaam

 

Kann mir mal wer den Filter reichen?

 

Man ist hier nämlich sehr glücklich auf Instagram. Und sehr natürlich. Vor allem aber hauptsächlich auf Urlaub. Und die ganze Welt schaut aufgeregt zu. Beim nächsten Klick der Instastory. Wie bei einem Unfall, bei dem man nicht wegschauen kann. Also schauen wir hin, wie damals bei Reich und Schön oder als Barbapapa lief. Da verbiegen wir uns gerne und werfen ein paar Filter drüber. Weil ganz ehrlich, man steht verdammt noch mal glücklich da. An glücklichen Orten, in glücklichen Schuhen, vor glücklichen Kindern. Also schmeißen wir diese vegane, achtstöckige Geburtstagstorte in blassrosa Marzipanglasur mal eben im Vorbeigehen aus dem Ofen und beweisen wir der Welt, dass wir auf die Kokosblütenzuckerseite gefallen sind. Auf jeden Fall stehen wir da, wo man gerne steht. Nicht im Büro. Oder in der Schlange im Supermarkt. Nicht vor angekackten Windeln oder dem Scheidungsrichter. Man hat jetzt nämlich Insta-husbands. Das sind die neuen Kens und das hält ewig.

 

Es sind glückliche Füße am Weg

Dann geht es noch um Füße. Um glückliche Füße natürlich. Oder um Füße in glücklichen Schuhen. Adidas, Nike, oder Gucci. Gucci geht. Und zwischendurch auch Toms. Dann, wenn man auch mal wieder sagen möchte, dass man neben den schönen Schuhen auch ein großes Herz hat. Dass man generell ein guter Mensch ist, hier auf Instagram. Und, dass die Füße nicht nur glücklich, sondern auch fair sind.

Und manchmal, ganz heimlich, da lassen wir das alles hinter uns. Dann essen wir den verdammten Kuchen, gehen raus und schauen uns diesen Regenbogen an. Vielleicht auch einfach mal ganz ohne Filter. Vor der Linse. Man sieht halt einfach mehr.

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